Wo wir abgeblieben sind ;)

Mai 18, 2006  
Themen: Belize

Einige von Euch haben ja schon Vermisstenanzeigen aufgegeben, so dass bei uns die Alarmglocken schellten und wir uns nun schleunigst daransetzen, euch über den Fortgang unserer Reise zu berichten.

Zuvor aber noch die freudige Nachricht, das endlich drei etwas ältere Erlebnisse (Mexiko und Ankunft in Belize) niedergeschrieben und auf unsere Website gestellt worden sind. Folgt einfach diesen Links hier:

1. Gebrechlichkeiten, Lebensgeschichten und Geburtstag in paradiesischer Umgebung

2. Ungerechtigkeiten, Geheimagenten (März 5-7)

3. Flirtende Vierjährige (März 7-9)

HPIM1322

Also, wir sind immer noch in Belize. Ja, es gefällt uns hier gut. Wir halten uns in dem Ferienort “The Last Resort” (Der letzte Ferienort) auf. Das befindet sich in dem kleinen Fischerdorf Copper Bank im Norden von Belize.

Der Besitzer dieses Ferienortes – Joe aus Kanada (er ist außerdem Besitzer einer Baufirma in seinem Land) – kaufte diesen Ort letzten Herbst. Seit dem finden hier intensive Renovierungsarbeiten an den verschiedenen Hütten, am Restaurant und der Anlage statt. Joe hatte die Idee, einen Strand hierherzuzaubern, was ihm schon fast gelungen ist. Dieser Ort liegt direkt an einer Lagune und ursprünglich war hier alles – einschließlich das Ufer -mit Bäumen, Wurzeln, Pflanzen und viel viel Grass verwuchert. Der jetzige Zustand ist mit dem bei unserer Ankunft kaum noch zu vergleichen. Er wartet nur noch auf die letzten Ladungen Badestrandsand aus dem Süden des Landes. Sobald der Strand fertig ist, soll hier eine riesige Eröffnungsfeier stattfinden.

Copper Bank ist ein sehr kleines Dorf mit gerade mal 500 Einwohnern. Es gibt zahlreiche Läden, die meistens in den Wohnbereich mit eingebaut sind. Das heisst, dort wo die Kinder sich auf dem Sofa laben, wird gleichzeitig auch Mehl und Butter verkauft. Da die Preise hier höher als in Corozal sind und wir hier kaum etwas für unseren Gebrauch finden können, treibt es uns einmal die Woche nach Corozal. Das ist ungefähr 10 Meilen weit weg, was eigentlich nicht weit erscheint. Da die Strasse aber vor Löchern nur so glänzt und die noch handbetriebene Fähre (die müssen wir nehmen, um über den Fluss zu kommen)  abhängig von der Energie – oder besser gesagt Lust – der Fährenmänner ist, braucht man für diese Strecke schon mal locker eine Stunde.

Es ist zu unserer Tradition geworden, donnerstags nach Corozal loszuziehen. Sehr früh am Morgen nehmen wir den Bus (es gibt nur zwei Busse, die am frühen Morgen den Weg hierher wagen…) oder, in den letzten zwei Wochen ist es so gewesen, wir leihen uns das Auto von Joe und gegen 8 Uhr sind wir dann in der Stadt. Zuerst heisst es immer zur Massage gehen. Dazu finden wir uns 8:30 Uhr bei Helen und Warren (Taiwanesen) ein und Katja erhält eine 1,5 bis 2stündige traditionelle chinesische Massage. Danach heisst es den Markt nach Obst und Gemüse abzugrasen und einige der Läden anzulaufen, die vorwiegend von Chinesen betrieben werden. Dazu geht es für 30 bis 60 Minuten ins Internetcafe, um endlich mal wieder mit dem ein oder anderen von euch zu schnattern. Das geht nämlich leider nicht vom Ferienort aus. Danach heisst es einen elend langen, in der Mittagssonne uns hart durchkochenden Weg bis zu einer Weggabelung zu Fuss zu bestreiten. Dort müssen wir dann noch geduldig auf eine Mitfahrgelegenheit warten, quasi also trampen, und kommen dann meist völlig erschöpft wieder in Copper Bank an.

Wir werden hier für eine Weile bleiben. Wir machen uns auf die Socken, sobald Katja stärker geworden ist und auf die chinesischen Massagen verzichten kann. Wir sind glücklich, dass wir auf diese chinesischen Naturheiler gestossen sind. Es scheint ziemlich aussichtslos hier in Zentralamerika einen ähnlichen Glücksgriff zu machen.

view of our cabana (hut)

view of our cabana (hut)

Vom ersten Tag schon bot uns Joe an, in einen der kleinen Ferienhütten (Cabańas) zu wohnen. Wir haben kein Wasser und keine Toilette drinnen, aber wir können ja draussen alles finden. Unsere Toilette ist eine wirklich spezielle – inmitten von Bambusbäumen, die nachts gespenstische Geräusche verursachen 😉

enjoyable following nature's call in the bush toilet, but by night an eerie place

enjoyable following nature's call in the bush toilet, but by night an eerie place

Wir wohnen hier kostenlos. Im Gegenzug arbeiten wir allerdings für Joe: wir übernehmen Malerarbeiten im Moment. Zuvor haben wir die Website “The Last Resort” kreiert, die aber noch nicht online ist. Ausserdem haben wir einige Tafeln gemalt, die in Corozal und Copper Bank auf den Ferienort aufmerksam machen und alle Besucher zum Ziel bringen sollen. Es gibt noch vieles zu tun hier.

Das soll es für heute gewesen sein. Wir hoffen alsbald mehr von unserem Aufenthalt hier hören zu lassen und ein paar Fotos zu senden.

Sommerwarme Grüsse aus Belize!
Katja & Augustas

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