Vor der Dschungelreise…

Januar 11, 2008  
Themen: Ecuador

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Seit einer Woche sind wir bereits in Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Hier, für das erste Mal in unserem Leben, haben wir eine biomagnetische Behandlung ausprobiert. Ich habe bereits drei Behandlungen hinter mir und werde am Samstag, einen Tag vor Abreise aus Quito, zur letzten Behandlung antreten. Auch Augustas hat sich aus persönlichem Interesse an der inneren Energiebalanz einer biomagnetischen Behandlung unterzogen.

Es ist schade, aber Quito ist unser letzter, richtiger Halt in Ecuador. Am 18. Januar enden unsere 6 Monate Aufenthaltsgenehmigung in diesem wunderschönem Land. Mehr bekommt man als Tourist pro chronologischem Jahr einfach nicht zugestanden. Vor diesem Tag müssen wir die peruaniche Grenze im Dschungel erreichen. Der Grenzort nennt sich Nueva Rocafuerte.

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Am kommenden Sonntag werden wir von Quito nach Coca trampen. Coca ist eine Stadt voll von Petroleumindustriearbeitern und Stripteaseklubs. Montag frühmorgens werden wir eine zwölfstündige Bootsfahrt (US $10-15) nach Nueva Rocafuerte antreten – die letzte Siedlung auf ecuadorischem Territorium. Wir haben bereits Kontakt zu einer Familie in diesem Ort, die wir hoffentlich am Montag abend persönlich kennenlernen. Uns interessiert besonders, wie das Leben in den abgelegenen Teilen des Dschungels funktioniert.

Bezüglich der neuesten Informationen, die wir vor ein paar Tagen erhielten, verfügt Nueva Rocafuerte mittlerweile über ein eigenes Immigrationsbüro, wo wir unseren Ausreisestempel erhalten können. Zuvor mußte das in Coca erledigt werden. Nachdem all die Formalitäten geklärt sind, müssen wir nach einem Motorboot suchen, welches uns nach Pantoja, dem ersten peruaninschen Dorf, bringt. Die Fahrt dauert um die zwei Stunden und kostet pro Boot US $15.

Bei den Behörden in Pantoja werden wir unsere peruanischen Einreisestempel bekommen. Anschließend versuchen wir, das Leben in diesem Dorf zu genießen, bis wir ein Boot nach Iquitos, der größten Stadt der Welt ohne Anbindung an ein Straßenverkehrsnetz, finden. Es gibt keinen regulären Bootstransfer entlang des Flußes Rio Napo. Die Wartezeit kann also zwischen einem Tag und ein paar Wochen liegen. Während unseres Aufenthaltes in Pantoja hoffen wir unsere Zeit mit einer Familie zu verbringen, für die wir Briefe von anderen Reisenden haben, die zuvor die gleiche Reiseroute nahmen und sich in Pantoja mit der Familie angefreundet haben.

Die Reise nach Iquitos dauert knappe fünf Tage und kostet ca. US $30. Sollten wir das monatliche Frachtschiff abpassen, werden wir laut der Berichte anderer Reisender diese Tage in einem extrem überfüllten Boot verbringen, wo Menschen und Tiere Seite an Seite leben, die Hängematten eng gedrängt, in drei Reihen übereinander hängen und trotz eines vor Platzmangel berstenden Bootes, weitere zehn Passagiere mit auf die Reise genommen werden. Jeder will mit und da der Transport in dieser Region so spärlich gesäht ist, kriegt jeder eine Chance mitzufahren, die Überladung geflissentlich ignorierend.

In Iquitos (500.000 Einwohnerstadt) haben wir vor, eine Reisepause von 10 Tagen einzulegen. Die werden wir zum Arbeiten (schreiben und programmieren) nutzen und höchstwahrscheinlich auch für Besuche bei Shamans (Medizinmänner) in der Iquitos-Umgebung.

Das Duschungelabenteuer wird schließlich mit einem letzten Boot von Iquitos zu einer anderen peruanischen Stadt, welche Anschluß an das Verkehrsnetz hat (entweder Pucallpa oder Yurimaguas), enden.

Der Dschungel bedeutet nicht nur Spaß. Bei einer Tagestemperatur von 40ºC und einer Luftfeuchtigkeit von 90%, stellen die Malariaüberträger (Mücken) eine weitere Herausforderung dar. Auch das verfügbare Essen wird uns auf die Probe stellen, denn viel mehr als Reis, Eier und Kochbananen gibt es dort – jedenfalls für Vegetarier – nicht. Nun stelle man sich das täglich ein bis zwei Mal für einige Wochen am Stück vor…

Im Moment decken wir uns mit notwendigen Reiseutensilien für diese Dschungeltour ein. Wir haben bereits Mosquitonetze, Hängematten, Befestigungsseile dafür und ein wenig Knabberei (Nüsse, Haferflocken, Rosinen etc.) zur regelmäßigen Magenaufmunterung. Zudem sammeln wir Tipps über die erfolgreiche Abwehrung von Mücken, was bisher Insektenschutzmittel, eine tägliche Einnahme von Vitamin B Tabletten (Komplex) und Babieöl mit Vitamin E versetzt umfaßt. Zusätzlich haben wir uns Malariatabletten für den Fall der Fälle besorgt und suchen noch nach einem Notmittelchen für die ungewollte Einnahme von Flußwasser, die in 99,9% der Fälle unvermeidbar ist, denn ein Tropfen reicht aus, um binnen weniger Stunden mit Fieber, Durchfall und Magenentleerungen zu kämpfen. Das Flußwasser des Rio Napo als auch des Amazonas ist eben nicht das beste.

Übrigens, einmal auf dem Weg nach Nueva Rocafuerte werden wir keine Internetverbindung mehr haben, bis wir schließlich in Iquitos einlaufen. Das kann ein bis vier Wochen (eventuell länger) dauern. Nutzt also die Möglichkeit, uns noch zu kontaktieren, bevor wir für eine Weile von der Außenwelt abgeschnitten werden.

Viele liebe Grüße aus Quito,
Katja & Augustas

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