Telefon

Januar 11, 2008  
Themen: Ecuador

Eines der in Ecuador, wie in den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern, erfolgreichsten Geschäfte ist der Verkauf von Anrufminuten. Die Idee ist sehr einfach. Private Nutzer erwerben einen billigen Monatsplan für ihr Mobiltelefon, für den sie aber für Anrufe tief in die Tasche greifen müssen. Die Intelligenten unter ihnen erwerben deswegen einen teuren Monatsplan und bieten billigere Minutenpreise für zu tätigende Anrufe an. Das resultiert in Venezuela und Kolumbien darin, dass viele Leute einem auf der Straße verschiedene Mobiltelefone entgegenstrecken (jedes Telefon für einen anderen Anbieter) und uns mit den Zurufen “Llamadas! Llamadas!” (Anrufe! Anrufe!) versuchen anzulocken. Andere entscheiden sich für größere Geschäfte. Sie eröffnen einen Laden mit verschiedenen Telefonkabinen und nennen ihn “CABINAS” (Kabinen).

Vor zwei Tagen liefen wir duch die Altstadt von Quito und es wurde uns durch eine Dame schwer gemacht, die Bäuche nicht vor Lachen wackeln zu lassen. In Kuba hätten wir auf diese Erscheinung mit Sicherheit anders reagiert, aber hier in Ecuador…

Diese alte Dame betreibt dieses “Geschäft” wahrscheinlich schon seit 20 Jahren und hat seitdem weder den Tisch, noch das Telefon oder das “Telefono”-Schild verändert.

Interessant ist, dass wir in keinem anderen Land außer in Venezuela und Kolumbien gesehen haben, wie Privatleute Anrufminuten auf der Straße verkaufen.

Diese Frau erschien uns mehr ein Gast aus der Vergangenheit statt der Realität zu sein.

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