Panama City (Maerz 6 – 10)
April 4, 2007
Themen: Panama
Wir packten unsere Sachen zusammen und halfen bei der Hauptreinigung von Cheeca-Bay. Augustas schrubbte das Boot von aussen und ich versuchte unser Zimmer und Bad wieder in seinen Urzustand zu versetzen. Danach gab es noch eine erfrischende Dusche und los ging’s.
Wir liefen von der Marina mit all unserem Gepaeck zur Strasse. Dies wurde uns abgeraten, da wir sonst ausgeraubt werden wuerden, uns stand zu der Zeit aber kein Taxi (kostet fuer 2 Personen 1 $) zur Verfuegung. Bei unserem schwerbeladenem “Spaziergang” kam uns letztlich aber noch nicht einmal eine dunkle Gestalt entgegen, geschweige denn sass jemand lauerend in irgendeiner Ecke und wartete auf uns. Alles schien ganz normal. Wir liefen die staubigen Strassen entlang, bis wir endlich die richtige fuer unsere Richtung gefunden hatten. Wir hielten ein paar Wagen an, manche hielten auch ganz von selbst, doch jeder wollte Geld fuer den Transport haben. Wir lehnten ab und nahmen uns ein Taxi fuer 1 Dollar. Das brachte uns weiter aus der Stadt heraus zu einer guenstigeren Tramperstelle.
Eine halbe Stunde spaeter sassen wir im Auto eines Costa Ricaners. Mario kommt einmal im Monat nach Panama, um Geschaefte zu erledigen. Dazu muss er in Colon zur Free Zone (steuerfreie Zone) und auch nach Panama City. Super, nach Panama City wollten auch wir. Mario ist mit einer Kolumbianerin verheiratet und so konnten wir ihn viel ueber die Grenzsituation und das Ueberqueren zu Fuss durch den Darien ausfragen. Wir bekamen zudem unzaehlige Tips, welche Orte in Panama und Costa Rica sehenswert sind. Die beste Information des Tages war die ueber die Kosten von 1 Stunde Internet: 0,25 Dollar. Wir schrien auf vor freudigem Unglauben darueber. Am Ende lud uns Mario ein, ihn in Costa Rica zu besuchen.
In Panama angekommen gingen wir erstmal ordentlich speisen und zwar in einem chinesischen Restaurant. Fuer 5 Dollar schlugen wir uns die Baeuche uebervoll und verschwanden kurz im Internet. Kurze Zeit spaeter trafen wir Ricardo, unseren HospitalityClub.org Gastgeber. Wir gingen alle zusammen einkaufen und nahmen dann ein Taxi bis zu Ricardo’s Haus.
Ricardo lebt mit seiner Familie circa 30 Minuten von dem Geschaeftsbezirk im Zentrum der Stadt entfernt. Ricardo’s Familie ist zauberhaft. Die Mutter hatte uns sofort in ihr Herz geschlossen. Sie laechelte immer und verbreitete eine wohlige Stimmung. Ric’s Vater ist ein ruhiger, sehr ueberlegter Mensch, mit dem es sich fantastische Gespraeche fuehren laesst. Ricardo und seine Schwester waren die Juengsten der vier Kinder und die Einzigen, die noch im Elternhaushalt lebten.
Wir zogen tagsueber aus Panama zu entdecken. Dazu trieb es uns nach Santa Fe, dass fuer sein Museum ueber den Panamakanal und einige wunderschoene Gebaeude bekannt ist. Beides haben wir nicht gesehen. Wir wussten nur von dem Museum, steuerten es aber nicht zielgerichtet an. Stattdessen liefen wir wie immer einfach so durch die Strassen und entdeckten neben vielen Maerkten einen Teil der Stadt, der sehr heruntergekommen aussah. Vielen Menschen konnte man ihre Armut ansehen und in einer Strasse sassen gleich um die 10 Obdachlose im Abstand von einigen Metern auf dem Buergersteig. Das war ein starker Kontrast zu der grossen Einkaufsmeile, die sich keine drei Strassen weiter befand.
Wir wollten zu Mi Pueblito laufen, wurden aber von vier aelteren Herren vor Ausraub gewarnt. Die gebaerdeten sich so stark, dass wir von der Idee diesmal wirklich Abstand nahmen. Wir steuerten das Panamakanal-Museum an, fanden aber nie unseren Weg dahin, da wir unterwegs an einem Strassenkuenstler, einem Magier, vorbeikamen. Augustas war so von der Show in den Bann gezogen, dass ein Weitergehen unmoeglich war.
Zudem schauten wir im Yacht Club in Balboa vorbei. Dort hingen wir Anzeigen fuer die Suche nach einem Segelschiff aus, das uns bis Kolumbien oder Ekuador mitnimmt. Einen spaeten
Nachmittag schafften wir es auch bis Panama Viejo, der Altstadt Panamas. Dort begegneten uns nur noch Stuecke von Ruinen und einige, wenige Informationen ueber dessen Geschichte. In den Ruinen entdeckten wir eine eigenartige Baumfrucht, die Samen enthielt, die vom Aussehen her an Bohnen, von der Konsistenz her aber an Steine erinnerten. Spaeter fanden wir heraus, dass es sich hier um eine Akazie handelt.
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