Kreischende schwarze Voegel (Maerz 14 – 16)
April 15, 2007
Themen: Panama
El Valle hinter uns lassend, steuerten wir Pedasi an. Das liegt auf der suedlichen Halbinsel, in der Region Los Santos in Panama.
In Divisa mussten wir den panamerikanischen Highway verlassen und die Landstrasse Richtung Sueden der Halbinsel nehmen. Dort lass uns ein Trio, bestehend aus Grossvater, Vater und Sohn auf und brachte uns bis Chitre.
Der Vater war ein tiefglaeubiger Evangle, dessen groesster Wunsch es war einmal von Angesicht zu Angesicht Gott gegenueberzustehen. Mich beruehrte diese Aussage sehr. Es war wundervoll zu erleben, wie intensiv dieser Herr seinen Glauben lebte. “In der Bibel stehen nur gute Dinge. Da steht nichts von stehlen, schlagen, morden…”, meinte er, seinen Glauben rechtfertigend. Am Ende entschuldigte er sich gar ueber die Huldigungen seines Glaubens, was aber reichlich unnoetig war.
In Chitre deckten wir uns mit etwas Essbaren ein und setzten uns nebenan ins McDonalds. Dort bestellten wir eine Portion Pommes Frites und holten nach und nach unsere wahren Nahrungsmitttel hervor. So konnten wir genuesslich in einem kuehlen Raum speisen und uns danach auch noch die Finger waschen.
Es ging weiter bis Las Tablas, wo wir nach so vielen Wochen suchen endlich einen passenden Tagesrucksack erstanden. Unserer war bereits zu oft genaeht worden und riss staendig an einer neuen Stelle.
Trotz das es schon spaet war hatten wir Glueck. Silca, zusammen mit ihrer Tochter und deren Freundin, waren auf dem Weg nach Hause und luden uns kurzerhand ein mitzukommen. Das endete damit, dass Silca uns zu unserem Reiseziel brachte: den Strand nahe Pedasi. Unverhofft lag der aber sehr weit von Pedasi entfernt und war auch sonst von jeglicher Versorgung (Wasser etc.) abgeschlossen. Da Silca es uns anbot, nahmen wir ihre Einladung an, neben ihrem Haus zu zelten. Sie warnte uns allerdings der vielen Vogelkacke wegen, die uns belaestigen koennte. Wir dachten noch in kleinen Dimensionen, als wir aber ankamen, schauten wir uns fragend an. Uns schrien eine Unmenge von schwarzen Voegeln an. Es muessen um die 200 Stueck gewesen sein,
die sich bei der naechtlichen Astsuche in die Haare kriegten. Es war einfach unglaublich. Wir mussten uns laut ansprechen, um ueberhaupt ein Wort zu verstehen. Trotz des lauten Geschnatter blieben wir da und Silca bot uns an, unter ihrem Autodach zelten zu duerfen. Das war super, denn dort befand sich auch gleich eine Art Tisch, auf dem wir unser Essen zubereiten konnten.
Pedasi ist ein kleines, friedliches Nest und war im Nu erkundet und so machten wir uns am naechsten Tag zu einem anderen Strand auf. In der heissen Mittagssonne steuerten wir auf den Strand zu, der nur ueber eine staubig-steinige Strasse erreichbar war. Wir trafen unterwegs auf zwei Einheimische, die mit Macheten die Aeste eines Baumes abschlugen. Das war beeindruckend. Nach einer Stunde waren wir am Strand. Der Sand glitzerte schwarz-lila. Der Ausblick war schoen, obwohl der Strand ein wenig verschmutzt war. Verschiedene, ueberdachte Vorstaende boten genug Auswahl, um ein schattiges Plaetzchen zu finden. Wir
genossen das Rauschen des Meeres und das Stillstehen unserer Muender. Ich wollte am Strand entlangschlendern und meine Fuesse im Meer abkuehlen. Kaum hatte ich den in der Sonne aufgeheizten, dunklen Sand betreten, fuehlte ich mich wie auf heissen Kohlen stehend. Ich ging schnell zurueck und buddelte meine Fuesse in den im Schatten liegenden, kuehlen Sand, um den Schmerz zu lindern.
Am Abend hatte Silca dann endlich ein wenig Zeit und wir plauderten vor ihrem Laden ein wenig. Sie hat einen Dorfladen, der tagtaeglich von frueh bis spaet offen ist. Staendig kommt jemand und so war es eine Freude, endlich mal mit Silca ein Schwaetzchen fuehren zu koennen. Ihre zwoelfjaehrige Tochter Angela bediente derweil die Kunden. Silca zeigte uns an
diesem Abend auch eine Menge Muenzen und zwar originale Balboa-Muenzen, die offizielle Waehrung Panamas. Einige Balboa hatten wir bereits gesehen, aber solche wie die 1,25 oder 2,5 Cent Muenzen oder die 5 Balboa-Muenze waren wirklich beeindruckend. Silca schenkte uns am Ende sogar jedem eine 1-Balboa-Muenze.
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