Ingapirca – eine enttaeuschende Erfahrung

Dezember 17, 2007  
Themen: Ecuador

Vor einer Woche entschieden wir uns gemeinsam mit unseren kolumbianischen Freunden Marcos und Sol für einen Ausflug zur bedeutendsten Ruine in Ecuador namens Ingapirca, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde.

Wir erhielten die Information, dass der Eintritt für Ausländer US $6 (€ 4,30) beträgt, während Einheimische für US $2 (€ 1,40) die Ruinen erkunden können. Benommen von dieser Information erbarmte sich die Busfahrscheinverkäufern unserer und erklärte, wie wir kostenlos hineingelangen könnten. Frohen Mutes fuhren wir Ingapirca entgegen. Der Bus von Cuenca nach Ingapirca brauchte zwei Stunden und kostete pro Person für eine Hin- und Rückfahrt US $2,50 (€ 1,80).

Kurz vor der Ankunft entdeckten wir die Ingapirca-Ruine von weitem. Uns klappten mit einem Knall alle vier Kinnladen herunter. “SECHS DOLLAR?”, quoll es unverständlich aus vier Mündern gleichzeitig.

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Die Pyramiden von Chitchen Itza in Mexiko kamen uns mit US $9 (€ 6,50)
Eintritt in Erinnerung. Damals empfanden wir den Eintrittspreis
unerhört, doch im Vergleich zu Ingapirca mit seinen US $6 Eintritt
wären wir lieber für drei Dollar mehr in Chichen Itza eingefallen. Das
schien nämlich weitaus interessanter als Ingapirca. Die US $2 Eintritt
für Einheimische waren maximal für ausländische Ruinenbesucher
angemessen.

Eigentlich kann man Ingapirca auch vom Zaun aus klar und deutlich
sehen. Im Bild oben ein Beispiel, was wir vom Zaun aus fotografiert
haben.

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Kaum ausgestiegen folgten wir einer kleinen Dorfstraße, die auf der
rechten Seite entlang des Zaunes verläuft, der das Ingapirca-Gelände
absperrt. Die Straße beginnt am offiziellen Eingang zu Ingapirca. Nach
einigen hundert Metern erreichten wir ein kleines Tor, was von der
Innenseite die Aufschrift “Salida” (Ausgang) trug. Wir nutzen es wie
angeraten als Eingang und schon standen wir auf dem interessantesten,
historischen Ruinenstück von Ingapirca, was uns allerdings wenig
imponierte. Zu Bestaunen gab nicht wirklich etwas. Ein paar

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Grundmauern
deuteten an, wo einst die Bewohner Ingapircas hausten und das war’s
auch schon. Ingapirca war weit entfernt von berauschend, ja wenn
überhaupt beeindruckend. Es wirkte künstlich herausgeputzt und der Rest
hätte aus einem beliebig alten Dorf stammen können. Der Eintritt ins
Museum wartete sicher mit detailiertem Wissen über die Geschichte
Ingapircas auf, doch zur Vermeidung der US $6 Eintritt sparten wir uns
diesen Besuch.

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Wenn jemand trotz alledem Ingapirca aufsuchen und sein
enttäuschtes Gemüt auffrischen will, der sollte den 30minütigen
Spaziergang entlang des gekennzeichneten Pfades nehmen. Der Pfad ist
einfach zu folgen und führt entlang einiger Felsblöcke, einem Fluß und
bewirtschafteten Feldern. Ein interessantes Phänomen auf diesem Pfad
ist ein Fels, der das Aussehen eines Inkagesichts hat.

Um unsere Erfahrungen in Ingapirca zusammenzufassen, es ist nicht
wirklich einen Besuch wert und weit gefehlt von den Anpreißungen, die
der Tourismus über diese Anlage verbreitet. Bei wem es dennoch auf dem
Weg liegt und wer schließlich vor Ingapircas Toren steht, der sollte
das Hintertürchen für den freien Eintritt nicht vergessen.

Zum Abschluß, für die, die noch nie den kleinsten Vogel der Welt, den
Kolibri, gesehen haben, hier ein Foto dieses Wunders, den wir bei
unserem Besuch in Ingapirca entdeckten.

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Kommentare

  1. Zur Zeit befinden wir uns in Cuenca. Heute haetten wir die lange Fahrt (nicht mit Bike) per Bus auf uns genommen. Wir sind ganz eurer Meinung und bleiben somit aufgrund eures ausfuehrlichen Berichts in der attraktiven Stadt Cuenca bis wir morgen weiter ueber die Sierra zur Grenze Perus radeln. Fazit, sollen die Steine im Zaun verharren bis wir Jahre spaeter im fortgeschrittenen Alter uns einer Reisegesellschft anschliessen werden. Gruesse Claudia und Alexandre.
    Wir freuen uns auf euren Gaestebucheintrag.