Der erste Tag in Cancun, Mexiko (Januar, 13)

Januar 13, 2006  
Themen: Mexiko

Am Freitag, dem 13/01/2006, ging es endlich los nach Mexiko. Unser Flug war mit 300 Euro pro Person recht günstig (Jetairfly) und ging von Brussel mit Zwischenstop in Veradero (Cuba) nach Cancun. Obwohl der Flug 14 Stunden dauerte, kam es uns nicht wirklich so vor. Wahrscheinlich auch deswegen, weil wir bestimmt die Haelfte der Zeit geschlafen haben. Waere da nicht staendig das Personal vorbeigekommen und haette uns etwas zu Essen aufgetischt, waeren wir wohl noch entspannter nach dem Flug gewesen.

Nach der Ankunft riefen wir unseren Hospitalityclub Gastgeber an. Leider hatte er scheinbar vergessen, dass wir kommen. Er hat sich übers Wochenende auf zum Strand gemacht und hat uns als Entschaedigung die Telefonnummer seines Bruders gegeben. Wir riefen den Bruder nicht gleich an, sondern entschieden zuerst ein Internetcafe im Zentrum von Cancun ausfindig zu machen, um andere Hospitalityclub Mitglieder zu finden.

Da wir ja eh vorhaben, unsere Reise per Anhalter zu machen, kam mir die glorreiche Idee gleich damit zu beginnen und gleichzeitig den Buspreis von 15 Pesos pro Person zu sparen. Also ging es hinaus aus dem Flughafen, hinein in einen sonnigen, 30 Grad heißen Tag. Da wir nicht so richtig auf die Temperaturen vorbereitet waren, suchten wir uns erstmal ein schattiges Plätzchen, um Schuhe zu tauschen und Hut, Sonnengläser und Sonnencreme aufzutragen. Und schon ging es auf zum Trampen.

Es dauerte auch nicht lange und ein junges Paar hielt fuer uns an. Die beiden hiessen Carlos und Eliza. Wir fragten, ob sie uns ein billiges Internetcafe empfehlen koennen worauf Carlos gleich vorschlug mit zu ihm nach Hause zu kommen. Wir willigten froehlichen Mutes ein und da waren wir, in seinem Haus. Wir wurden nicht nur freudig von seinem kleinen Hund, der wie typischerweise in Mexico kein Fell hat, begruesst und das mit einem staendigem Hochklettern an unseren Leibern. Wir fanden glücklicherweise auch einige Telefonnummern von Mitgliedern und fuhren kurz darauf mit Carlos und Eliza zum Mercado 28, ein Markt wo man neben Lebensmitteln, Kleidern und sonstigem Kleinkram auch eine Telefonzelle finden kann.

Und los ging es mit dem Telefoniern. Da es bereits 17 Uhr war und wir wussten, dass es 17.30 Uhr dunkel sein wird. setzten wir alles daran noch ein Dach für die Nacht zu finden. Ein Hospitalityclub Mitglied hatte im Sommer 2005 bereits eine Freundin von uns beherbergt. Dort riefen wir an, aber leider konnte er uns nicht weiterhelfen, da er sich uebers Wochenende leider nicht in der Stadt aufhielt. Sonntag koennten wir uns wieder bei ihm melden, aber leider waere das zwei Tage zu spaet fuer uns gewesen. Deswegen riefen wir den naechsten an, besser gesagt Augustas tat dies. Edgar, unser zweiter Versuch, konnte leider nicht so gut Englisch, wodurch ich mich dann aufmachte, mein heilwegs vergessenes Spanisch anzuwenden. Ich schaffte es dann mit einiger Muehe ihn davon zu ueberzeugen, dass wir eine Nacht bei ihm schlafen koennten. Wir vereinbarten gegen 18 Uhr zur Avenida Tulum zu kommen, wo er im Movistar (ein Mobiltelefonanbieter) arbeitet.

Um unseren Weg dorthin zu finden, fragten wir eine Dame, die sich ganz in unserer Nähe befand. Wir fragten wo genau auf der Av. Tulum den der Movistar-Laden zu finden ist, denn diese Strasse ist unendlich lang, und um zu erfahren an welcher Strasse wir uns gerade befinden, da es kein naheliegendes Straßenschild gab, was uns das hätte verraten können. Das fuehrte dazu, dass sie uns kurzerhand einlud mit ihr mitzufahren. Freudestrahlend packten wir unsere Rucksaecke ins Auto und los gings zu Movistar!

Dort angekommen, kam uns Edgar auch gleich entgegen. Die erste Frage lautete “Wieviele Tage?” Ich habe mich vorsichtigerweise auf einen Tag beschraenkt, da unser Besuch doch sehr kurzfristig war. Er lud uns dann ein bis Arbeitsschluss in seinem Laden zu sitzen. Danach ging es mit Arbeitskollegen von ihm nach Hause. Das Witzige war, dass er meinte, er wohnt ca. 5 bis 7 Minuten von seiner Arbeit entfernt. Wir dachten natuerlich, dass es sich dabei um 5 bis 7 Minuten zu Fuss handelte. Es stellte sich jedoch spaeter heraus, dass es ca. 10 Minuten per Auto sind. Soviel zur lokalen Zeit- und Distanzeinschätzung 😉

Seine Wohnung war ebenerdig, hatte 3 Zimmer, eine Kuechenecke und ein Bad. Eigentlich wie in Deutschland auch. Der einzige Unterschied war, dass das Wasser aus dem Wasserhahn nur troepfelte und etwas unangenehm roch. Zu Besuch waren auch winzige Ameisen, die durch die ganze Wohnung flitzten ;D

Edgar gab uns so einige Tips ueber Orte, die wir auf jeden Fall nicht verpassen sollten. Auch gab er uns einige Informationen ueber den Hurrikan der erst im Oktober 2005 hier durchgefegt ist. Wir hatten das Unheil ja schon vom Flugzeug aus gesehen, aber hier vor Ort dann noch besser verstanden. Die Zeitungen, die er uns vorlegte, zeigten dann noch einmal deutlich, wie es kurz nach dem Unheil aussah. Da die meisten “Cancuner” vom Tourismus leben, sieht es fuer diese Stadt im Moment etwas schlecht aus. Die meisten Touristen zieht es nun zum Playa del Carmen, der viel angenehmer und sehr europaeisch sein soll.

Den Playa del Carmen erwaegen wir allerdings nicht als Reiseziel, da wir ja nicht nur gerade aus Europa kommen, sondern vor allem das wirkliche Mexiko kennenlernen moechten. Deswegen haben wir uns auch entschieden, heute gen Norden weiterzureisen, genauer gesagt nach Porvenir, wo es die antike Runienstaette Ecab zu finden gibt. Wir sind mal gespannt, was da auf uns zukommt.

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