Sonnenfinsternis in Varkala

Januar 17, 2010  
Themen: Welt

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Sun projection through a hole on a white paper

Am 15. Januar 2010 hatten wir die Chance, Zeugen einer Ringförmigen Sonnenfinsternis zu werden. Sie begann in Zentralafrica, bewegte sich dann durch den Indischen Ozean und die Maldivischen Inseln, berührte den südlichsten Zipfel Indiens und endete schließlich irgendwo in China. Verschiedene Online-Quellen lassen verlauten, dass es die längste Ringförmige Sonnenfinsternis dieses Milleniums war. Und wir waren dabei 😉

“Ringförmig” bedeutet übrigens, dass der Mond kleiner als die Sonne erscheint, dass heißt während der Sonnenfinsternis kann die Sonne noch als Ring, der den Mond umgibt, wahrgenommen werden. In dem Kurzfilm, den wir dazu angefertigt haben, ist der Ring deutlich zu sehen. Der Mond bedeckte ungefähr 84% der Sonnenoberfläche. Eine sehr schöne Animation der gesamten Sonnenfinsternis in der Nähe unseres Standortes könnt ihr auf der Website eclipse.org.uk finden.

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Katja enjoying the experiment holding the selfmade glasses, which we got from the people in our community.

Die Sonnenfinsternis began gegen 11:05 Uhr, allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch nichts Besonderes zu sehen. Ungefähr zu dieser Zeit klingelte jedoch unsere Türklocke. Draußen standen drei junge Männer, die sich als Abgesandte unserer Gemeinde vorstellten. Sie informierten uns über die Sonnenfinsternis und gaben uns eine Art selbsgefertigte Sonnenbrille, um die Sonne betrachten zu können. Die Sonnenbrille bestand aus einem silbernen Plastikstreifen zwischen einem gelben Blatt Papier. Bereits Tage zuvor hatten wir überlegt, wie wir die Sonnenfinsternis am besten beobachten konnten. Und dann tauchte plötzlich diese Sonnenbrille auf, die alles war, was wir dafür wirklich brauchten! Dennoch versuchten wir uns auch an der Projektionsmethode – wir stachen ein Loch in einen Karton und projizierten die Sonne damit auf ein weißes Stück Papier. Und es funktionierte!

Die völlige Überlappung des Mondes und der Sonne geschah gegen 13:10 Uhr. Die Überdeckung von 84% bedeutet, dass es nicht möglich ist, mit dem nakten Auge die Sonne zu betrachten. Der Höhepunkt der Sonnenfinsternis dauerte 2 bis 3 Minuten an (in der Nähe von Sri Lanka sogar 6-8 Minuten) bis der Mond seinen Verlauf durch die Sonne fortsetzte und sie dabei langsam aufdeckte. Wir spürten die Einschränkung des Sonnenlichts, selbst der Himmel nahm eine grau-blaue Farbe während der Sonnenfinsternis an. Die Atmosphäre ähnelte der während einer frühen Abenddämmerung, es war jedoch hell genug, um alles um uns herum klar und deutlich wahrzunehmen. Die Temperaturen kühlten angenehm ab und es wehte eine frische Brise. Katja meinte lächelnd, “Das ist genau das Wetter, das perfekt für uns beide ist!” Leider (in dieser Hinsicht) gibt es nicht alle Tage eine Sonnenfinsternis 😉

Die Sonnenfinsternis endete gegen 15:05 Uhr, für uns war es allerdings nach dem Höhepunkt nicht mehr interessant, das Spektakel der Ablösung des Mondes von der Sonne weiterhin zu verfolgen.

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