Praktische Details unserer Reise

Januar 24, 2006  
Themen: Anderen, Mexiko

Bereits seit 10 Tagen reisen wir nun schon in Mexiko herum, wobei wir uns die letzten Tage in der Yucatan Region rumtreiben. Wir folgen noch immer glücklich und erfolgreich den sich vor uns auftuenden Wegen.

Es ist schwierig zu beschreiben, wo wir gerade sind, da wir uns laut der Landkarte irgendwo im nirgendwo aufhalten. Wir sind auf einer der Farmen, die das Gelände hier ausmachen und wissen, dass in ca. 3km ein Dorf namens San Francisco ist. Der naheliegendste Ort, den ihr vielleicht im Atlas finden könnt ist PANABA, was sich ca. 10km von der Farm hier befindet. Heute sind wir nach Panaba getrampt, um uns wieder mit Lebensmitteln einzudecken und endlich mal wieder ein Lebenszeichen über das Internet zu senden.

Die Farm auf der wir gerade hausen gehört Hildo, einem Doktor und Farmer zugleich. Niemand ausser uns, einigen Verwandten von Hildo und 90 Kühen lebt gerade hier. Dabei reduziert sich das ganze während der Nacht auf uns und die Kühe. Wir haben die Möglichkeit, so lange wie wir möchten hierzubleiben.

Wir haben unser Zelt unter ein Bananenblätterdach gestellt, haben einen Kokusnussbaum vorm Haus, viele Apfelsinen- und Mandarinenbäume im Garten (von denen wir soviel pflücken können wie wir wollen) und werden morgens auch noch mit typisch mexikanischen Gerichten von Hildo und seiner Frau bewirtet. Ähnelt das nicht dem, was wir uns unter dem Paradies vorstellen? Ich finde schon 😉

Wir sind nun schon den dritten Tag hier, werdenn uns aber, so schön es hier auch ist, bald wieder auf die Strasse begeben und weiterziehen.

Und hier nun die praktischen Details unserer Reise:

Tägliche Routine

Der Morgen beginnt hier gegen 6 Uhr, spätestens 6:30 Uhr (Sonnenaufgang), und endet spätestens um 18 Uhr, da es dann stockfinster ist. Es ist wie in Africa – der Sonnenuntergang passiert im ein paar Minuten. In einem Moment steht die Sonne noch weit über dem Horizont und so 15 Minuten später ist sie verschwunden.

Normalerweise wachen wir so zwischen 6 und 7 Uhr auf. Der morgendliche Prozess des Aufstehens, Frühstückens, Packens und der Rückenübungen nimmt so 2 bis 3 Stunden in Anspruch. Wir sind dann gegen Mittag auf der Strasse und bewegen uns bis ca. 16 Uhr per Anhalter unseren Reisezielen entgegen – insofern wie welche haben. Meistens passiert es das wir eh woanders landen als wir uns dachten. Meistens wenn wir noch unterwegs sind, kaufen wir etwas zu Essen ein und manchmal besuchen wir auch ein Internetcafe – wie heute zum Beispiel ;D

Nach 16 Uhr ist es dann hoechste Zeit fuer uns, endlich einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Das Zelt sollte spaetestens, aber allerspaetestens, 18 Uhr an seinem Ort stehen und wir sollten eigentlich schon dabei sein unser Essen zu kochen, unsere kleinen Abenteuer niederzuschreiben oder eben einen naeheren Kontakt zu den Menschen hier zu bekommen. Und bisher, klopf auf Schulter, hat das auch alles so geklappt ;D

Normalerweise, wenn wir laenger an einem Ort bleiben, ist der Abend weitaus entspannter und alles geht ein bischen langsamer von der Hand. Da wundern wir uns dann hoechstens, wo die Zeit geblieben ist, da wir schon wieder totmuede sind und statt essen und Erlebnisse aufschreiben lieber ins Bett wollen. Aber das passiert zum Glueck selten! 😉

Was wir so alles essen

Zu allererst sei gesagt, dass wir kein Fleisch essen. Weder Kuh, noch Schwein, noch Haehnchen oder sonstiges fleischiges. Ausserdem esse ich keine Milchprodukte wegen meiner Lactose-Unvertraeglichkeit und ich versuche auch Fisch und Eier zu vermeiden, ausser die Eier sind bereits in dem Teig enthalten. Wir bereiten unser Essen meistens selbst zu, was sehr gut funktioniert, da wir von der amerikanischen Firma MSR einen kleinen Campingkocher names Whisperlite International geschenkt bekommen haben. Der brennt mit jeglichem Benzin, dass bleifrei ist und was wir an den Tankstellen problemlos finden und einfuellen koennen.

Heisses Essen kochen mir zumindest einmal pro Tag. Das kann Reis oder Pasta (Spaghetti) mit Linsen, Nuessen und verschiedenen Gemuese- manchmal sogar Obstsorten sein. Einige Male haben wir auch Haferflockenbrei mit Fruechten gekocht. Manchen Morgen essen wir auch einfach mal Muesli, was wir zuvor eine Weile in Wasser eingeweicht haben. Das ist lecker, da sich dann der Honig von dem Muesli ein wenig loest und das Wasser zuckersuess und dicklich wird.

Fuer den kleinen Hunger zwischendurch haben wir immer ein paar Mais-Tostadas (sonnengetrocknete Maisfladen) dabei. Die sind ungefaehr 20 cm im Durchmesser, hart und recht duenn. Ein Kilo dieser Tostadas kostet so um 1 $ und reicht bei uns fuer 2 bis 3 Tage, falls wir nur einmal pro Tag kochen.

Das Wasser

Wir brauchen ca. 4 bis 5 Liter Wasser pro Tag (fuers Kochen und zum Trinken). Das billigste Wasser, was wir in den Laeden bekommen koennen, kostet 0,70 $ pro 1,5 Liter. Wir vermeiden dieses Wasser zu kaufen, da es uns einfach zu teuer ist. Stattdessen nutzen wir den Zugang zu oeffentlichen Toiletten, um Wasser kostenlos zu bekommen. Dieses behandeln wir dann mit Chlortabletten oder speziellen Tropfen (in Mexiko erhaeltlich), um das Wasser reinigen. Falls das nicht funktionieren sollte, werden wir wohl in einigen Tagen Durchfall bekommen, wir werden sehen … 😉

Unser Budget

Der Transport (wir reisen per Anhalter) und das wilde campen im Zelt sind kostenlos. Manchmal erwaegen wir auch in oeffentlichen Anlagen zu campen und dafuer zu bezahlen. Das passiert aber nur, wenn wir dringend eine Dusche noetig haben und unsere Sachen waschen muessen, da die reine Waesche uns ausgeht. Bis jetzt ist das aber erst einmal vorgekommen und hat jeden von uns 3 $ pro Nacht gekostet.

Wir versuchen unsere Kosten so niedrig wie moeglich zu halten. Momentan haben wir ein Limit von 3 $ pro Person. Wir vermeiden einfach unser Geld fuer Dinge auszugeben, die wir nicht wirklich zum Leben brauchen. Die Gesamtkosten fuer das Kochen von Reis zusammen mit anderen Zutaten kostet fuer zwei Leute 1 – 1,5 $. Die 600 ml Flasche Benzin, die wir fuer unseren Campingkocher brauchen, reicht fuer ungefaehr 5 – 8 mal Kochen. 1 Liter Benzin kostet hier so um die 0,7 $.

Kommunikation

Der Internetdienst in den Orten, die wir besucht haben, ist mehr oder weniger verlaesslich. Das Internet is recht schnell und billig: sehr oft ist der Preis 1 $ pro Stunde. Wenn es ein touristischer Ort ist, koennen die Kosten so bei 1,5 $ liegen.

Als wir unsere moeglichen Gastgeber in der Stadt Cancun kontaktieren mussten, haben wir die Telefonkarte der Mexican telecom “TelMex” verwendet. Die billigste Karte von denen kostet 5 $ und der Preis fuer lokale Anrufe (in der selben Stadt) kostet 0,1 $ pro Minute. Das Telefonieren in andere Staedte ist doppelt so teuer. Ein Anruf zu einem Mobiltelefon kostet ca.  0, 33 $ pro Minute.

Der Kauf einer SIM-Karte fuer ein Mobiltelefon scheint keine gute Idee zu sein, wenn man vorhat durch Mexico zu reisen. Das Problem ist, dass jede Provinz dieses Landes separat behandelt wird und dadurch immer Kosten entstehen, wenn man angerufen wird, insofern jemand aus einer anderen Region, oder einem anderen Land anruft.

Equipment

Wir haben alles dabei in unseren Rucksaecken, fuer warmes wie auch fuer kaltes Wetter. Jeder von uns hat zwei paar Schuhe, warme Schlafsaecke, ein einfaches billiges Iglu-Zelt, zwei Matrazen von Therm-A-Rest und, falls es regnet, zwei Planen aus Polyethylen, die wir dann einfach ueber das Zelt haengen.

Das ist soweit alles nuetzliche, was man ueber unsere Reise erfahren kann. Sollte es Neuigkeiten dazu geben, schicke ich diese.

Auch wenn wir hier unterwegs sind, dass Internet selten nutzen und wenig Zeit zum schreiben haben, ich – wir – freuen uns ueber jede Nachricht von euch!!! Lasst von euch hoeren, aus eurem Leben, von euren taeglichen Abenteuern – auch wenn ihr denkt es sind keine – wir sind neugierig wie es euch so geht und was ihr so macht.

Also dann bis bald und geniesst die Neuigkeiten!

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